Beim Installieren von Windows 10, Windows 7 oder Windows 8.1 kann bei neuen Notebooks der Fehler „Treiber fehlt“ oder „Laufwerksgerätetreiber fehlt“ erscheinen. Windows braucht an dieser Stelle der Installation einen Treiber für die USB-Schnittstellen (USB2.0 oder USB3.0) oder für den SATA-Controller (SSD oder Festplatte).
In diesem Video seht Ihr, wie man den originalen Windows USB-Installationsstick modifiziert und die neuen Treiber auf diesen integriert. Ihr habt dann einen aktualisierten Windows Installationsstick (upgedatet). Dazu benötigt Ihr keine Extrasoftware. Die erforderliche Software (dism.exe) ist bei Windows dabei. Die Treiber werden der Datei „boot.wim“ hinzugefügt.
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Die neuen Treiber müssen im sogenannten inf-Format vorliegen, also entpackt sein und von der Windows-Treibersuche als Treiber gefunden werden. Liegt euer Treiber als Setup-Datei vor (setup.exe), dann kann er nicht auf den Windows-Stick integriert werden. Ihr könnt auch die Datei „boot.wim“ auf einer Windows DVD updaten und auf eine neue DVD brennen.
Anleitung / Tutorial
Dieses nagelneue Notebook ist deutlich jünger als der Windows Installationsstick. Entsprechend wahrscheinlich ist es, dass Windows (hier: Windows 7) die Hardware nicht oder nicht vollständig erkennt und sich nicht installieren lässt.
Klickt man hier beim Windows-Setup auf Weiter oder Installieren, dann erhält man diese bekannte Fehlermeldung: "Ein erforderlicher Laufwerksgerätetreiber fehlt. Wenn Sie über eine Treiberdiskette [...] verfügen, legen Sie diese jetzt ein."
An dieser Stelle ist das Installieren von Windows mit dem USB-Stick nicht mehr möglich, da keine passenden Windows-Treiber für den USB-Controller gefunden werden. Bei diesem Notebook funktioniert auch die Maus nicht mehr. Bei vielen anderen Geräten wird auch keine Festplatte oder SSD zum Installieren erkannt.
Hier hilft nur noch das Kopieren / Integrieren der erforderlichen Treiber auf den Windows-Installationsstick.
Steckt den Windows-Installationsstick in einen anderen Windows-PC oder ein anderes Windows-Notebook (hier: ein Notebook mit Windows 10). Das Programm dism.exe ist bei Windows 7, Windows 8 / 8.1 und bei Windows 10 vorinstalliert.
Ladet euch die benötigten Treiber aus dem Internet herunter. Die Treiber müssen als sogenannte INF-Datei vorliegen und entpackt sein, wie hier im bild zu sehen. Besteht euer Treiber aus nur einer Installations-Datei, bspw. SETUP.EXE, dann muss dieser vorher entpackt werden, damit die INF-Dateien sichtbar werden. Nicht alle SETUP.EXE-Dateien lassen sich aber so entpacken.
Schaut auf der Homepage des Herstellers eures Notebooks, welche Treiber Ihr braucht (USB3.0, USB2.0, Intel Extensible Host Controller oder SATA-Controller) und ladet sie dort runter.
Kopiert jetzt die Datei boot.wim von eurem Windows USB-Stick aus dem Ordner sources auf eure Festplatte/SSD des PCs/Notebooks. Andere Dateien auf dem Windows-USB-Installationsstick brauchen nicht verändert zu werden.
Auf eurem PC/Notebook solltet Ihr einen einfachen Ordner anlegen, wie hier im Video c:\temp. In diesem Ordner sollte jetzt die boot.wim sein und ein Ordner mit den Treibern für euer Notebook. Die Namen der Ordner könnt Ihr beliebig wählen. Es sollten aber kurze Namen ohne Leerzeichen sein.
Tippt unten in das Suchfeld von eurem Windows cmd ein. Windows liefert folgende Vorschläge. Startet nun die Eingabeaufforderung, indem Ihr mit der rechten Maustaste auf Eingabeaufforderung klickt und dann auf "Als Administrator ausführen".
Navigiert in den Ordner c:\temp. Tippt dazu "cd c:\temp" ein und dann "dism /get-wiminfo /wimfile:boot.wim". Jetzt analysiert das DISM-Tool die Datei boot.wim. Unter Index: "2" seht Ihr euer Windows-Setup.
Nun wird noch ein neuer temporärer Ordner zum Mounten der boot.wim benötigt. Legt einfach mit "mkdir mount" einen solchen Ordner in c:\temp an.
Jetzt muss die boot.wim gemountet werden. Dabei wird sie in den Ordner mount entpackt, den wir eben erstellt haben. Tippt den Befehl "dism /mount-image /imagefile:boot.wim /mountdir:mount /index:2" ein. Groß- und Kleinschreibung ist bei Windows hier in der Eingabeaufforderung egal.
Das Entpacken des Abbilds der boot.wim dauert einige Minuten.
Jetzt werden die runtergeladenen Treiber zur entpackten / gemounteten boot.wim hinzugefügt. Das macht der Befehl "dism /image:c:\temp\mount /add-driver /driver:c:\temp\treiber /recurse".
Die inf-Treiber werden gesucht und integriert. Wie auf dem Bildschirm zu sehen, wurden beide Treiber gefunden und erfolgreich installiert.
Die entpackte boot.wim muss nun wiederhergestellt werden. Tippt "dism /unmount-wim /mountdir:c:\temp\mount /commit" ein. Die Option /commit ist unbedingt notwendig, sonst werden alle Änderungen wieder verworfen.
Bei den Befehlen in der Kommandozeile können, müssen aber nicht unbedingt absolute Pfade, z.B. /mountdir:c:\temp\mount, verwendet werden. Befindet Ihr euch bereits im Ordner c:\temp, dann könnt Ihr /mountdir:c:\temp\mount auch als /mountdir:mount abkürzen.
Nun muss noch die aktualisierte boot.wim aus dem Ordner c:\temp auf den Windows-USB-Stick kopiert werden. Die alte boot.wim-Datei auf dem USB-Stick wird entweder überschrieben oder Ihr benennt die alten Datei um in bspw. boot.win.alt
Funktioniert ! Der Windows USB-Installationsstick funktioniert jetzt und die neue Notebook-Hardware (USB-Controller, SATA, HDD) wird erkannt. Windows lässt sich jetzt problemlos installieren. Die einzige Änderung, die am USB-Stick vorgenommen wurde, war das Updaten der Datei boot.wim mit den neuen inf-Treibern.
Beachtet, dass die hinzugefügten Treiber meistens von Windows nur für die Installation selbst benutzt werden. Ist Windows fertig installiert, müssen diese zum Installationsstick hinzugefügten Treiber nochmal eigens installiert werden.
TIPPS & TRICKS
Das Tool dism.exe dient zur Abbildverwaltung von WIM-Abbildern. Diese WIM-Abbilder befinden sich auf den Windows-Setup-Medien wie USB-Sticks oder DVDs. Diese WIM-Archive müssen gemountet werden, um sie zu verändern und Treiber hinzuzufügen. Beim Mounten werden die WIM-Archive von dism.exe entpackt und müssen nach dem Treiber-Update wieder in ein WIM-Archiv umgewandelt werden. (unmount)
Dism.exe ist ein Kommandozeilentool und in Windows enthalten. Man braucht also keine Extrasoftware runterzuladen. Dism.exe enthält dutzende Befehle und Optionen, von denen beim Updaten des Windows-USB-Sticks aber nur drei benötigt werden.
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