Ein PC-System vom Schrott muss nicht immer Schrott sein 🙂 Mittlerweise landen viele Rechner im Müll, die nur einen kleinen Fehler haben und erst einige Jahre alt sind. Der PC im Video ist erst drei Jahre alt und noch immer aktuell und superschnell. Leider bootet er nicht und zeigt nur die EFI-Shell Version 2.31 Fehlermeldung an.
Alle Komponenten funktionieren aber einwandfrei. Verbaut sind ein MSI-Mainboard, ein AMD-Prozessor mit 3.5GHz, Ballistix 8GB RAM, ein Netzteil von be quiet und eine Crucial SSD mit Windows 7.
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Nach dem Testen der Komponenten und Einstellen des UEFI-Bios funktioniert der Rechner wieder problemlos und auch Windows 10 läuft superschnell.
Anleitung / Tutorial
Was manche als Elektroschrott entsorgen entpuppt sich beim Hinsehen als aktueller und leistungsstarker PC, den man mit einigen Handgriffen wieder zum Laufen bringt. Aus diesem PC wurde vor dem Entsorgen die Festplatte ausgebaut, alle anderen Komponenten blieben im Gehäuse.
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Die Komponenten sind bei diesem PC Markenkomponenten. Es sind ein MSI-Mainboard mit AMD-Prozessor A8 mit 3.5GHz eingebaut, 2x 4GB Ballisitix DDR3-RAM-Module, ein optisches Laufwerk, ein Netzteil der Fa. "be quiet!" und eine M500-SSD von Crucial mit 120GB.
Die RAM-Module haben einen Kühlkörper aufgesetzt und könnten auch übertaktet werden, was hier aber nicht geschehen ist. Das Gehäuse in ein Cooler Master N300 Tower-Gehäuse mit Lochblechen. Es sind neben dem CPU-Lüfter noch zwei Gehäuse-Lüfter installiert, die aber bei dieser Konfiguration nicht benötigt werden.
Beim Entsorgen möglicherweise vergessen wurde die Crucial SSD. Diese ist etwas versteckt am Gehäuseboden verschraubt. Die Schrauben sind nur von außen am Gehäuseboden zu entfernen. Man könnte vermuten, dass die SSD defekt wäre - ist sie aber nicht, wie sich später rausstellt.
Bevor man einen unbekannten Computer einschaltet, sollte man vorher das Netzteil testen. Ein ATX-Netzteiltester leistet gute Dienste. Alle Spannungen sind innerhalb von einer Sekunde zu sehen. Hier sind alle Spannungen in Ordnung - das Netzteil ist nicht defekt. Bei +5V liegen 5.1V und 5.2V an. Auch die +12V-Spannungen sind in Ordnung.
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Der Rechner lässt sich problemlos einschalten und geht ins Bios. Auch nach einer halben Stunde Betrieb ist die CPU-Temperatur in Ordnung und steigt nicht weiter an. Ein Hitzeproblem liegt bei diesem Computer also wahrscheinlich nicht vor.
Die Crucial-SSD an einen zweiten Rechner angeschlossen zeigt, dass die SSD auch in Ordnung ist. Dazu sind noch Daten vom Vorbesitzer gespeichert (im Bild verpixelt). Auf der SSD ist ein Windows installiert und sie war wahrscheinlich das Bootmedium. Sie wird wieder zurück in den PC eingebaut.
Bootet man von der SSD, dann erhält man nur die Meldung "EFI-Shell Version 2.31", "Current running mode 1.1.2" und "Deivce mapping table" usw. Offensichtlich bootet der Rechner nicht von der SSD, sonder startet die EFI Shell. Dieses Verhalten gibt es bei vielen MSI-Mainboards. Grund dafür ist meistens ein Problem mit dem SATA-Kabel, dem SATA-Port, ggf. der Stromversorgung der SSD oder eine falsche Einstellung im Bios.
Hat man Probleme mit dem Booten von Windows, dann sollte man zuerst die Einstellungen im Bios zum Thema "Boot Mode" prüfen. Windows 10 ist meistens im UEFI-Modus installiert und muss dann im Bios im UEFI-Modus starten. Windows 7 unterstützt kein UEFI und erfordert immer den Legacy-Modus (manchmal auf CSM genannt). Manchmal wird aber Windows 10 auch im Legacy-Modus installiert. Somit ist "Legacy + UEFI" die kompatibelste Einstellung.
Bei diesem Rechner habe ich dazu noch das SATA-Kabel gewechselt und auf einen anderen SATA-Port gesteckt.
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Auch wichtig ist das Prüfen der Option "Windows 8 Feature" - bei manchen Mainboard auch "Windows 10 Feature" genannt. Manchmal steht hier auch WHQL. Schaltet dieses Feature bei dem EFI-Shell-Problem ab. Habt Ihr Windows 7 auf der SSD oder Festplatte, dann deaktiviert auch den "Secure [Boot] Mode" im Bios, wenn vorhanden.
Jetzt bootet der Rechner wieder, direkt nach dem Einschalten uns das auch sehr flott. Windows 7 fährt wieder hoch und ist direkt einsatzbereit. Leider hat der Vorbesitzer vergessen, seine Daten zu löschen (hier im Bild verpixelt). Im Anschluß habe ich die SSD komplett formatiert und Windows 10 installiert. Der Rechner funktioniert wieder problemlos und bootet Windows 10 von der SSD.
Tipps & Tricks
Auch wenn ein PC oder Laptop Bluescreens anzeigt oder mit merkwürdigen Fehlermeldungen nicht mehr bootet, dann muss der Rechner nicht defekt und irreparabel sein. Oft hat sich im Bios eine Kleinigkeit verstellt. Manchmal sitzt auch ein Kabel nicht mehr richtig oder ein RAM-Modul hat nicht mehr 100% Kontakt.
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