Wenn man oft IT-Geräte installiert, repariert, wartet oder umbaut, hat man sicher schon oft „eine gewischt“ bekommen. Meistens sind das nur statische Aufladungen durch trockene Luft oder durch Reibung auf Teppichboden. Manchmal sind das aber auch Restspannungen durch Kondensatoren z.B. in Netzteilen.
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Zieht man ein elektrisches/elektronisches Gerät aus der 230V-Steckdose, dann kann man an den beiden Polen des Netzsteckers eine Restspannung messen, die aus den Kondensatoren der Netzteile kommt.
Anleitung / Tutorial

Zieht man bei vielen Druckern den Netzstecker aus der Steckdose und möchte das Kabel aufwickeln, bekommt man oft „eine gewischt“, wenn man die beiden Pole des Netzsteckers berührt. Im Druckernetzteil gibt es verschiedene Kondensatoren, die elektrische Energie speichern und nach dem Aussstecken des Netzkabels nur langsam verlieren.

Um herauszufinden, ob und wieviel Energie noch im Drucker gespeichert ist, ist das Multimeter auf Gleichspannung eingestellt und die beiden Prüfspitzen sind fixiert.
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Der Drucker wird jetzt in die Steckdose gesteckt. Dieser Canon Pixma MG2150 hat, wie die meisten Tintenstrahldrucker, keinen Ein-Aus-Schalter, der das Gerät vom Netz trennen würde, sondern ist nun im Stand-By-Modus und somit sofort "unter Strom".
Zieht man jetzt den Stromstecker aus der Steckdose und hält ihn an die Prüffühler, dann misst man eine Spannung von ca. 200V, die dann innerhalb einiger Sekunden auf null Volt abfällt, weil sich die Kondensatoren im eingebauten Netzteil des Druckers schnell entladen.
So sieht ein ausgebautes und geöffnetes Netzteil eines Canon-Druckers aus. Deutlich in der Mitte zu sehen der große Kondensator mit den Werten 400V und 120uF, der die meiste Energie speichert und sich nach dem Herausziehen des Netzsteckers wieder entlädt.
Bei diesem Canon Pixma MP210 misst man eine ähnliche Spannung nach dem Herausziehen des Stromsteckers aus der Steckdose an den Polen. Bei diesem Gerät waren es sogar ca. 220V, die sich innerhalb einiger Sekunden abgebaut hatten.
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Der Canon Pixma MG7150 ist ein etwas teurerer Drucker über 100€ und kein Low-Cost-Gerät wie die getesteten Vorgänger. Scheinbar hat Canon hier etwas mehr in die Elektronik investiert. Am herausgezogenen Netzstecker waren im Durchschnitt nur 8V zu messen.
Auch das nach dem Herausziehen direkte Anfassen der beiden Steckerpole blieb ohne fühlbaren Stromschlag.
Bei einem Vergleichsgerät von Brother, hier ein Brother MFC-J220, konnte man am Stecker wie hier im Bild zu sehen sogar ca. 250V messen, die dann aber nach kurzer Zeit auf Null abfielen.
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Dieses Hewlett-Packard Envy 5540 Multifunktionsgerät hatte eine Restspannung von ca. 49V am Netzstecker und liegt damit immer noch im unteren Bereich. Wie bereits geschrieben, habe ich in meiner persönlichen Erfahrung die meisten "Schläge" bei Canon Druckern gehabt und fast nie bei Hewlett-Packard-Druckern.
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Tipps & Tricks
Man kann diese kleinen Stromschläge vermeiden, indem man nach der Herausziehen des Netzsteckers etwas wartet, bis sich die Restenergie in den Kondensatoren abgebaut hat. Diese sollte nach einigen Minuten verschwunden sein.
Alternativ zieht einfach den Netzstecker hinten am Drucker aus dem Gerät und dann das Stromkabel aus der Steckdose. So kann man nicht so leicht Kontakte mit einer Restspannung berühren.
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