Mit der kostenlosen und freien Grafiksoftware Blender könnt Ihr 3D-Grafiken, Filme und Animationen erstellen. Während Blender auf der einen Seite relativ komplex ist, kann man doch auch ohne viel Aufwand ansprechende Animationen erstellen.
In diesem Video seht Ihr, wie man eine 30 Sekunden Animation erstellt, in der laufende Videos, transparente PNG-Bilder, 3D-Text und verschiedene Beleuchtungen mit einer Kamerafahrt kombiniert werden.
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Das Ergebnis ist das Intro zum YouTube-Kanal von Tuhl Teim DE.
Anleitung / Tutorial
Ladet euch die aktuelle Blender-Version herunter. Blender wird laufend aktualisiert und bei jeder neuen Version gibt es Verbesserungen, leider auch oft Änderungen an den Menüs oder Fenstern.
Diese Blender-Version ist die Version 2.78. Habt Ihr eine ältere Blender-Version, dann aktualisiert sie. Habt Ihr eine neure, dann können die Menüs eventuell umbenannt sein oder an anderer Stelle zu finden sein.
Zuerst wird eine Fläche (Plane) erstellt und senkrecht in den Raum gestellt. Diese Fläche wird rot gefärbt und ein Schriftzug (Text-Objekt) wird senkrecht davor gestellt. Dieser Text wird extrudiert, bekommt also eine dritte Dimension. So bekommt man einen 3D-Schriftzug.
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Eine zweite Ebene wird davor gestellt und ein zweiter Schriftzug eingefügt. Die Schriftzüge "schweben" etwas vor den roten Ebenen. Dadurch erhält man einen unterschiedlichen Schattenwurf und der 3D-Effekt wird vergrößert. Die Schrift kann man noch "beveln", also die Kanten etwas abrunden. Dadurch wirkt ein Schriftzug weniger "hart" und künstlich.
Mit der Funktion "Import Images as Planes" kann eine PNG-Grafik (oder JPG u.a.) direkt in Blender geladen werden und wird ohne weiteres als Ebene (Plane) eingefügt. Die Grafik, also die Ebene, kann im Raum verschoben oder gedreht werden. Die Transparenz bei den PNG-Bildern muss allerdings per Hand in den Eigenschaften der Textur und der Oberfläche eingestellt werden.
So sieht die gerenderte Szene mit 3D-Schriftzügen und einer Drucker-Grafik aus. Transparente Grafiken könnt Ihr einfach mit der kostenlosen Software Gimp erstellen.
Jetzt werden zwei weitere PNG-Dateien eingefügt und links und rechts neben dem Schriftzug positioniert. In den Eigenschaften der Textur und der Oberfläche wurde bereits die Transparenz, also der Alphakanal, eingestellt. Die Bilder sind jetzt teilweise durchsichtig und haben keinen schwarzen Hintergrund mehr.
Mit dem roten, dem blauen und dem grünen Pfeil lassen sich die Objekte im 3D-Raum verschieben.
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Im Hintergrund wurden vier MP4-Videos eingefügt. Dazu wurde auch die Funktion "Import Images as Planes" benutzt. Mit dieser Funktion lassen sich Videos oder Images in Blender importieren, obwohl der Funktionsname "Import Images as Planes" nur auf Bilder schließen lässt.
Da die Blender-Intro-Animation nur 30 Sekunden lang sein soll, ist es von Vorteil, wenn man die Videos vorher kürzt und ggf. kleiner rechnet. Dazu kann man die kostenlosen Software Handbrake benutzen.
Die Szene ist fertig erstellt und alle Objekte richtig skaliert und positioniert. Drückt man auf die Taste "0" (Null) der Zifferntastatur, dann zeigt Blender die Szene aus der Kamerasicht. Alle Objekte außerhalb des hellen Rahmens sind später im Video in diesem Frame erstmal nicht zu sehen. Jetzt kann man die Kamera neu und besser positionieren, wenn gewünscht.
Drückt man auf die Taste F12, dann rendert Blender das aktuelle Bild (Frame). So sieht man ein Bild des späteren Videos fertig gerendert. Passt die Beleuchtung, die Anordnung der Objekte und andere Einstellungen, dann kann man jetzt die Animation einfügen.
Wollt Ihr nur ein einziges 3D-Bild eurer Szene als JPG oder PNG speichern, dann braucht Ihr keine Animation zu erstellen, sondern seid schon fertig.
Für das Video muss jetzt eine Animation erstellt werden, indem man in diesem Fall eine Kamerafahrt festlegt. Dazu fügt man einen Pfad ein (unten rechts). An diesem Pfad bewegt sich die Kamera entlang. Es muss die Dauer der Animation in der Zeitachse (Timeline) und in den Eigenschaften des Pfads eingestellt werden. Dann muss die Kamera mit dem Pfad verbunden werden (Track to Constraint).
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Die Kamerafahrt kann man sich in der ungerenderten Vorschau anzeigen lassen, indem man unter der Zeitachse auf dem Abspielknopf klickt.
Ist alles in Ordnung, dann rendert man die Animation mit STRG + F12. Das Rendern der 30 sekündigen Animation dauerte hier auf einem Intel Core i7 mit 16GB RAM, SSD und NVidia GTX770 ca. eine halbe Stunde. Prüft vor dem Rendern, ob Blender als Ausgabedatei ein AVI-Video erstellt und ob die Einstellungen bei der Auflösung richtig sind.
Das Ergebnis ist das fertige Video:
Tipps & Tricks
In Blender gibt es hunderte Optionen und Parameter. Verstellt man absichtlich oder unabsichtlich auch nur einen Parameter, dann kann das Resultat komplett anders aussehen als erwartet. Speichert eure erstellten Grafiken regelmäßig ab, ggf. auch unter mehreren Dateinamen. So könnt Ihr eure Arbeit wiederherstellen, falls mal versehentlich ein Objekt gelöscht oder irreparabel verändert wurde.
Blender arbeitet gut in der HD-Auflösung, aber noch besser in UHD, also 4K. Schaut euch diesem Video an, wenn Ihr einen 4K-UHD-SmartTV oder Monitor an euren Rechner anschließen wollt.
Smart TV 4K UHD an Windows 10 als Monitor anschließen mit Intel HD Graphics – [mit 4K Video]
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